09.10.2012 - 11:38 Uhr

Kleine Renner ganz groß

Kategorie: Aus den Medien

Formel 1 Team der UNI Koblenz fuhr zur Deutschen Meisterschaft

»Wir waren die Jüngsten und dürfen trotzdem zur Deutschen Meisterschaft«, freut sich Florian und meint damit die Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft der »Formel 1 in der Schule«, einem internationalen Wettbewerb der sogenannten CO2 Flitzer. »Die anderen Teams waren nicht nur deutlich älter als wir, sondern auch immer zu fünft oder zu sechst« berichten Niklas und sein Bruder Philipp.

Florian Heimann aus Andernach und die Brüder Phillipp und Niklas Jung aus Weltersburg, drei Jungs im Alter zwischen 10 und 12 Jahren, bilden das UK-Racing-Team und starten mit ihrem rund 50 Gramm leichten Modell-Flitzer aus Balsaholz für die »Kinder Technik Ferien Camps« an der Universität in Koblenz. Angetrieben wird das Gefährt von mit einer CO2 (Kohlendioxid)-Kapsel wie sie bei Sahne- oder Sodaflaschen üblicherweise verwendet wird.

Kennengelernt haben sich die Jungs bei einem CNC-Kurs der „Kinder Technik Ferien Camps“. „Dort wurde uns der Umgang mit einem Konstruktionsprogramm und auch mit einer computergesteuerten Fräsmaschine beigebracht. Das hat uns unglaublich viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt, berichtet “ Phillipp.

Das Trio vom UK-Racing-Team Koblenz hat sich als newcomer bei der Landesmeisterschaft sofort für die Regionalausscheidung in Aachen qualifiziert. Dort erkämpfte sich jetzt das Team den hervorragenden 2. Platz im Gesamtklassement der Altersklasse U15 und löste damit das Ticket für die Deutsche Meisterschaft am 7. und 8. Mai im Deutschen Museum in München.

Bis dahin mussten sich Florian, Phillipp und Niklas aber erst gegenüber der Jury in vier Kategorien behaupten: Teamdarstellung, mündliche Präsentation, Fertigungsprozess und Rennbahn mit Fahr- und Reaktionszeit. Der Rückmeldebogen der Jury zeigte noch vorhandene Schwachstellen auf. „Wir haben schon ganz feste Pläne, was wir noch besser machen können“ meint Niklas „Bis zur Deutschen Meisterschaft treffen wir uns wie gewohnt an der Uni bei Herrn Dr. Fislake.“

Dr. Martin Fislake vom Fachgebiet Techniklehre freut sich derweil über den Erfolg seines Teams und seines didaktischen Ansatzes: „Hätten wir diese Jungs erst mit naturwissenschaftlichen Grundlagen vollgestopft, wären sie uns schon lange vorher verloren gegangen,“ ist er überzeugt „Jetzt aber sind sie demgegenüber offen und suchen regelrecht nach den nötigen Hilfsmitteln, um ihr Auto optimieren zu können. Das ist handlungsorientiertes Lernen in Reinstform. Ich bin gespannt, wie sich das Team noch entwickelt.“

Orientiert an diesem didaktischen Ansatz bieten die „Kinder Technik Ferien Camps“ auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Kurse für technikbegeisterte Kinder und Jugendliche an. Gefördert werden die Camps überwiegend im Rahmen des Hochschulprogramms „Wissen schafft Zukunft“ vom Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur Rheinland-Pfalz sowie dem Verein Deutscher Ingenieure aus Koblenz.